Die Konzeption zur Integrationsförderung junger Migranten wird mit der Methode der aufsuchenden Sozialarbeit seit 2009 von First Contact e.V. praktiziert.
Dieses Angebot sozialarbeiterischer Beratung und Begleitung bietet den genannten jungen Menschen einen Ansprechpartner bei individuellen Problemen. Die Niedrigschwelligkeit wird durch den Migrationshintergrund und das einfühlsame, flexible Engagement des tätigen Sozialpädagogen verstärkt.
Dieses Angebot der aufsuchenden Sozialarbeit wurde deshalb in wachsendem Maße von jungen Menschen dieser Zielgruppe genutzt.
Waren es 2009 noch 50 die konkret sozial beraten und begleitet wurden, ist 2012 nun die Zahl von 200 jährlich überschritten.
Gerade bei minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen ist neben ihren unterschiedlichen individuellen Problemen besonders Wohnort- und Schulwechsel in der ersten Zeit zu meistern. Hier wurde dieser niedrigschwellige Ansatz der Sozialarbeit besonders gern angenommen. Die Sozialberatung und –begleitung erstreckt sich darüber hinaus von der Klärung individueller Belange über Vermittlung zu behördlichen Stellen, Sozialen Einrichtungen, Schulen und Beratungsstellen zu rechtlicher Orientierung und gesellschaftlichem Werteverständnis.
Zudem werden mit Kooperationspartnern wie Schulen und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit spezifische Bildungs- und Freizeitprojekte für diese Zielgruppe entwickelt.
Die Organisation von Kultur- und Sportveranstaltungen dienen in diesem Zusammenhang zur Kontaktaufnahme zu jungen Migranten.
Mit dem flexiblen Ansatz der aufsuchenden Sozialarbeit wird jungen Migranten und besonders minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen ein gesellschaftliches Verständnis vermittelt, welches ihnen erheblich erleichtert, sich im Alltag zurechtzufinden und gesellschaftlich zu orientieren.
Die minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge wohnen auf Hamburg verteilt in Erstversorgungseinrichtungen, Jugendwohnungen, oder in Pflegefamilien.
Aus den Erstversorgungseinrichtungen wird ein Wohnungswechsel innerhalb von 3 Monaten in dauerhafte Wohneinrichtungen angestrebt. Diese Bedingungen erfordern ein überregionales sozialarbeiterisches Angebot, um längerfristige Beziehungsarbeit mit den jungen Menschen aufzubauen und zu halten. Zudem ist der freiwillige Charakter des Unterstützungsangebotes wichtig zur Vertrauensbildung, welche die notwendige Voraussetzung zur Entwicklung geeigneter Hilfen darstellt.
Diese überregionale Sozialarbeit von First Contact e.V. stellt somit eine notwendige Ergänzung des bestehenden Hilfesystems für die Chancengerechtigkeit der Zielgruppe junger Migranten, insbesondere unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Hamburg. Deshalb ist die Finanzierung in Zuständigkeit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration folgerichtig.